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Die Stiftung Niedersachsen fördert 54 Kulturprojekte in ganz Niedersachsen mit über 1,2 Millionen Euro

Hannover, 14. Juni 2024

Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim erhält 150.000 Euro für die neue ägyptische Dauerausstellung

Insgesamt 54 Kulturprojekte in ganz Niedersachsen können sich über einen positiven Förderbescheid der Stiftung Niedersachsen freuen. Die Gremien der Stiftung bewilligten im Mai und Juni über 1,2 Millionen für die Kulturförderung. Die einzelnen Fördersummen liegen dabei zwischen 6.000 Euro und 150.000 Euro. Die höchste Fördersumme erhält das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Das Museum verfolgt seit 2022 ein Zukunftskonzept und stellt sich inhaltlich und wirtschaftlich neu auf. In einem zweiten Bauabschnitt steht die Neugestaltung der ägyptischen Dauerausstellung an. Die neue Dauerausstellung verfolgt dabei vier Leitthemen: Welt aus Stein – Ägypten im Zeitalter der Pyramiden, Lebenswelten – das Niltal und seine Bewohnerinnen und Bewohner, Eine Welt aus Worten – Die ägyptischen Hieroglyphen und Götterwelten – Religionen im alten Ägypten. „Das Roemer- und Pelizaeus-Museum ist ein wichtiger Kulturort in Niedersachsen. Der interdisziplinäre und multiperspektivische Ansatz der neuen Ausstellungsgestaltung überzeugt. Wir freuen uns, diesen entscheidenden Veränderungsprozess für das Haus so maßgeblich fördern zu können”, so Dr. Gunter Dunkel, Präsident der Stiftung Niedersachsen.

Weitere ausgewählte Förderungen:

Mit 50.000 Euro wird das Projekt „Sportstätten als Erinnerungsorte” der Oldenburgischen Landschaft gefördert. Als wichtige Veranstaltungsorte wurden zahlreiche Sportstätten in der Vergangenheit nicht nur für den Sport genutzt, sondern auch für politische Versammlungen und Aufmärsche. Das Forschungs- und Vermittlungsprojekt will die gesellschaftspolitische Rolle und die identitätsstiftende Funktion ausgewählter Sportstätten in Niedersachsen untersuchen, die heute als Erinnerungsorte fungieren können.

Im Mai 2022 startete an den Museen Stade das koloniale Provenienzforschungsprojekt „Die Sammlung Karl Braun und die Rolle des Amani-Instituts während der deutschen Kolonialzeit in Tansania", das in Kooperation mit dem National Institute for Medical Research (NIMR) durchgeführt und vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste gefördert wird. Von Februar bis Juni 2025 präsentieren die Museen Stade nun die Ergebnisse in der Ausstellung „Maoni ya Amani“ (Views from Amani) und veröffentlichen sie zusätzlich in einer dreisprachigen Publikation. Die Stiftung fördert das Vorhaben mit 30.000 Euro.

Mit 7.700 Euro unterstützt die Stiftung die Fachtagung „LAND.KULTUR.POLITIK” des Lehrstuhls Kulturpolitik in Transformationsprozessen der Stiftung Universität Hildesheim. Die Fachtagung beschäftigt sich mit Fragen und Ideen zur zukunftsgestaltenden Kulturarbeit und Kulturpolitik in ländlichen Räumen. Wissenstransfer und Austausch stehen dabei im Mittelpunkt.

Mit 7.000 Euro fördert die Stiftung die neue Produktion des erst im November 2023 eröffneten Theater Lazarett in Aurich. In „20.000 Meilen unter dem Meer” entführt das Ensemble das Publikum in Kapitän Nemos Nautilus und taucht gemeinsam in eine aus Projektionen, Licht und Fantasie entstehende Unterwasserwelt ab.

Die freie Medien- und Performancegruppe OutOfTheBox aus Hannover lotet seit 2017 in ihren Projekten das Spannungsverhältnis von Performance, Medienkunst und Digitalkultur aus. Mithilfe eigener Soft- und Hardware gestaltet sie spekulative Erfahrungsräume, in denen die Teilnehmenden Szenarien einer digitalisierten Gesellschaft erproben können. Mit der interaktiven Performance „In data we trust” hinterfragt OutOfTheBox spielerisch den Glauben an digitale Datenoptimierung und verknüpft Technologien mit physischen Begegnungssituationen. Die Stiftung Niedersachsen unterstützt das Projekt mit 17.000 Euro.

In Braunschweig fördert die Stiftung die neueste Produktion „Rex Osterwald” des Theaters Grand Guignol mit 15.000 Euro. Das Theater Grand Guignol verknüpft das Format des „Kasperletheaters für Erwachsene“ mit der Bearbeitung sensibler Themen und hat sich so ein absolutes Alleinstellungsmerkmal erarbeitet. „Rex Osterwald” thematisiert Rechtspopulismus, die wehrhafte Demokratie und die Grenzen der Toleranz.

Der gemeinnützige Verein multiphon aus Hannover widmet sich der Begegnung und dem Kontakt verschiedener Musikkulturen. Mit dem Projekt INGAH stellt multiphon junge kompositorische Positionen aus dem Iran und Deutschland über Auftragswerke vor. Gespielt werden die Kompositionen von einem gemischten Ensemble aus zwei iranischen (Kamancheh, Santur) und zwei europäischen (Klarinette, Schlagzeug) Instrumenten, erweitert durch elektronische Musik. Die Stiftung fördert das Projekt mit 10.000 Euro.

9.900 Euro erhält die Siegmund Seligmann Gesellschaft e. V. in Hannover für das Projekt „Abenteuer Improvisation – eine Welt der unbegrenzten Möglichkeiten”. Im November 2024 wird in der Villa Seligmann ein Festival der Improvisation mit konzertanten Begegnungen, Wunschkonzerten, Vorträgen, Workshops und freien Improvisationen ausgerichtet.

In Göttingen fördert die Stiftung das wohl größte Literaturfestival im norddeutschen Raum, den Göttinger Literaturherbst, mit 20.000 Euro. 2024 findet das Lesefest vom 18.10. bis 27.10. statt und präsentiert in der Stadt und der Region die wichtigsten Autor*innen der Gegenwartsliteratur in rund 80 Veranstaltungen.

Seit 1987 engagiert sich die Stiftung Niedersachsen für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung im ganzen Land. Als Landeskulturstiftung stärkt sie durch die Förderung gemeinnütziger Projekte die Vielfalt der Kultur in Niedersachsen und trägt zur Profilierung des Kulturstandortes bei. Pro Jahr fördert die Stiftung rund 200 Projekte und ist selbst operativ tätig.
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Porträt von Katharina Nitsch
Katharina Nitsch
Presse und Kommunikation