Im Jahr 2017 schloss sich eine Gruppe engagierter Bürger*innen zusammen mit der Idee, ein Bürgerhaus zu gründen. Dieser Impuls wurde im Gemeinderat aufgenommen, der – trotz klammer Kassen – beschloss, Fördergelder aus dem Programm „Soziale Integration im Quartier“ für die Sanierung des denkmalgeschützten „Alten Amtshauses” im Ortskern bereitzustellen und den finanziell notwendigen Eigenanteil zu stemmen – am Ende mehrere hunderttausend Euro. Ein starkes Signal des kommunalpolitischen Rückhalts. Im Januar 2018 wurde dann der Trägerverein Bürgerhaus Jemgum e.V. gegründet, dem die Verantwortung für das Leben im Haus übertragen wurde und der sich zum Ziel setzte, im „Alten Amtshaus” einen Ort des gemeinschaftlichen Miteinanders und für gemeinschaftliches Kulturleben entstehen zu lassen. Die Vision sah offene, multifunktionale, kommunikative Räumlichkeiten vor und damit einen Ort an dem unterschiedlichste kulturelle und gesellschaftliche Initiativen und Akteur*innen zusammenkommen könnten. Hier sollte ein Gegenpol zum Rückzug ins Private entstehen. Das Engagement der Bürger*innen – der Verein hat mittlerweile mehr als 170 Mitglieder – war von Anfang an enorm. Rund 50 Personen halfen im Mai 2019 bei der Entrümplung des „Alten Amtshauses”, um es für die Sanierung „besenrein” zu machen.
Mit der Idee der Stärkung bürgerschaftlichen Engagements und kultureller Teilhabe überzeugte das Konzept auch die Stiftung Niedersachsen. Seit 2023 wird das Bürgerhaus Jemgum im
Förderprogramm Vital Village gefördert. Mit der Förderung in Höhe von 30.000 Euro ist ein strategischer Kulturentwicklungsprozess verknüpft.