Gruppenbild mit Beteiligten an der Tagung

Netzwerk Zero / NOW! / SIN

Rückblick auf die Tagung für Klimaschutz in Kunst, Kultur und Verwaltung am 10. und 11. Juni 2024 im Kulturzentrum Pavillon Hannover

Eine gemeinsame Veranstaltung der Kulturstiftung des Bundes, der Stiftung Niedersachsen und der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel.


Zwei Tage im Zeichen der nachhaltigen Kulturproduktion

Unsere gemeinsame Tagung mit der Kulturstiftung des Bundes und der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel am 10. und 11. Juni im Pavillon Hannover hat gezeigt, wie sich Künstler*innen und Kulturinstitutionen für die ökologische Transformation einsetzen!

In Workshops haben sich die Teilnehmenden über Klimakommunikation, Mobilität oder Gemeinwohlökonomie ausgetauscht. Für künstlerische Inspiration sorgten der Komponist Martin Kohlstedt mit einer Keynote über sein Projekt zur Wiederaufforstung in Thüringen sowie ein Konzert vom Orchester des Wandels mit Interventionen zur Klimakrise. In Talks und beim Format „Butter bei die Fische“ kündigten viele Beteiligte an, ihre Klimaschutzmaßnahmen auszubauen und präsentierten ihr nachhaltiges Engagement. Vorgestellt wurde zudem eine digitale Checkliste Ökologische Nachhaltigkeit. Unter Federführung der Stiftung Niedersachsen wurde diese gemeinsam mit den größten Kulturförderern Niedersachsens erarbeitet. Sie wird ab 2025 kostenfrei zur Verfügung stehen und Kulturschaffenden und Förderinstitutionen ermöglichen, die Nachhaltigkeit in der Kulturproduktion systematisch zu erfassen und zu bewerten.

Vielen Dank an alle Beteiligten und die gute Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes und der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel.

Impressionen der Tagung

Key Visual Netzwerk Zero NOW! SIN<br/>Das Key Visual der Veranstaltung „Netzwerk Zero / NOW! / SIN – Tagung für Klimaschutz in Kunst, Kultur und Verwaltung“ zeigt runde, sich überschneidende Formen in Blau-, Weiß- und Rottönen sowie blau gepunktete Linien, die sich wellenartig über das Motiv erstrecken.

Das Netzwerk Zero / NOW! | SIN

Mit dem Programm Zero – Klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Kultureinrichtungen darin, Produktionsformen mit geringstmöglicher Klimawirkung zu erproben und sich betriebsökologisch weiterzubilden. Der Nachhaltigkeitsfonds NOW! der Stiftung Niedersachsen fördert Kulturprojekte und Formate der kulturellen Bildung, die Klimaschutz und ökologische Entwicklung künstlerisch verhandeln. Die Bundesakademie für Kulturelle Bildung ermöglicht Institutionen mit dem Beratungsprogramm SIN – Start in die Nachhaltigkeit, eine strategische Transformation zu beginnen.

Unter dem Titel „Netzwerk Zero“ wird die Kulturstiftung des Bundes künftig in weiteren Regionen im gesamten Bundesgebiet Tagungen für Klimaschutz in Kunst, Kultur und Verwaltung veranstalten. Das Event in Hannover ist Auftakt der Veranstaltungsreihe.

Tagungsprogramm 10. Juni 2024

10:30 | Begrüßung | Katarzyna Wielga-Skolimowska (Kulturstiftung des Bundes), Lavinia Francke (Stiftung Niedersachsen), Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss (Bundesakademie für Kulturelle Bildung)
Die Moderation der Veranstaltung übernimmt Margrit Lichtschlag (Kulturberaterin und Transformationsmanagerin).

11:00 | Programmvorstellung: Zero, NOW! und SIN | Mit: Nils Hilkenbach (Kulturstiftung des Bundes), Daniela Koß (Stiftung Niedersachsen), Julia Zalewski (Bundesakademie für Kulturelle Bildung)
Die Veranstalterinnen stellen ihre jeweiligen Förderprogramme Zero (Kulturstiftung des Bundes), NOW! (Stiftung Niedersachsen) und SIN – Start in die Nachhaltigkeit (Bundesakademie für Kulturelle Bildung) sowie die Idee und das Programm der gemeinsamen Tagung vor.

12:00 | Erfahrungen aus der nachhaltigen Kulturarbeit  –  Panel und Q&A | Mit: Iris Kleinschmidt (Staatstheater Braunschweig | Zero), Kolja Schwab (Kulturzentrum Pavillon | Zero), Nina de la Chevallerie (boat people projekt | NOW!), Jens-Erwin Siemssen (Das Letzte Kleinod | NOW!), Detlef Grooß (Nationaltheater Mannheim, Orchester des Wandels | SIN). Moderation: Margrit Lichtschlag (Kulturberaterin und Transformationsmanagerin)

Geförderte aus Zero, NOW! und SIN teilen Erfahrungen aus ihrer Arbeit im Rahmen der drei Programme.

13:00 | Mittagessen

13:00 | Poster-Präsentation & Mini-Messe im Foyer | Zwischen dem Programm am Vormittag und am Nachmittag laden eine Poster-Präsentation und eine Mini-Messe zum Austauschen und Vernetzen ein. In Form von kurzen Steckbriefen stellen sich die Geförderten der Programme Zero, NOW! und SIN im Flur und Foyer des Pavillon vor. Zudem bieten Messe-Stände Informationen rund um die Themen ökologische Nachhaltigkeit, Mobilität und Vernetzung. Teilnehmende der Mini-Messe: Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit, Culture4Climate, Initiative „Preis Nachhaltige Mobilität“ u. a.

14:30 | Workshop-Phase
  • Workshop I: Kunstschulen – kreativ und wirkmächtig!
  • Workshop II: Start in die Nachhaltigkeit – Know-how, Erfahrungsaustausch und Methodentipps aus der Beratungspraxis
  • Workshop III: Transporte, Reisen und Besucherinnen – wie können wir Mobilität nachhaltiger gestalten?
  • Workshop IV: Theater und Musik als Motor für Veränderung – wie Kunstfreiheit und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen
! Details zu den Workshops finden Sie weiter unten auf der Seite !

16:00 | Kaffeepause

16:30 | Keynote von Martin Kohlstedt: Der Wald | Martin Kohlstedt zählt zu den herausragenden Komponisten, Pianisten und Produzenten für instrumentale Musik & Electronica und zieht gleichermaßen ein Publikum aus Hochkultur und Clubszene an. Seine Alben erhielten internationale Anerkennung und wurden begleitet von Konzertreisen auf der ganzen Welt. Den Klimaauswirkungen internationaler Reisen ist sich der Künstler sehr bewusst: Als Sohn eines Försters sind Nachhaltigkeit und Klimaschutz für ihn wichtige Bestandteile seiner „kulturellen Mission“. Seit 2019 realisiert er ein breit angelegtes Projekt mit dem Titel „Der Wald“, einer Initiative zur Wiederaufforstung im Thüringer Wald.

17:30 | Abendessen & Get-together

19:00 | Abendprogramm mit einem Konzert des Orchester des Wandels | Ein Konzertbeitrag des Orchester des Wandels e. V. unter Beteiligung von Musikerinnen und Musikern der Radiophilharmonie Hannover.

Das Orchester des Wandels e. V. ist ein Zusammenschluss zahlreicher Mitglieder deutscher Berufsorchester und versteht den Klima-, Natur- und Artenschutz als Teil seines Kulturauftrags. Den Beteiligten ist es ein zentrales Anliegen, Wissen und Erfahrungswerte zu teilen und die Botschaft von Klimaschutz sichtbar und wirksam zu machen. In Kooperation mit der Wissenschaft und lokalen Organisationen nutzen sie die emotionale Kraft der Musik als Medium, um Menschen zu erreichen und zu inspirieren. Mit regelmäßigen Benefizkonzerten fördern sie ein gemeinsames Hauptprojekt auf Madagaskar sowie zahlreiche regionale Projekte zum Klima- und Naturschutz.

Tagungsprogramm 11. Juni 2024

08:30 | Walk & Talk | In ausgelosten Zweiergruppen von der Unterkunft zum Kulturzentrum Pavillon spazieren und über die wirklich wichtigen Themen sprechen.

09:00 | Workshop-Phase
  • Workshop I: Gestalten, was man messen kann – eine praxisorientierte Einführung in die Erstellung der ersten Klimabilanz
  • Workshop II: Gute Kunst. Gutes Klima? Thesen zur Klimakommunikation
  • Workshop III: Innovative Vermittlungsformate im freien Theater
  • Workshop IV: Die Gemeinwohlökonomie (GWÖ) als Transformations- und betriebsökologisches Nachhaltigkeitsmanagement
! Details zu den Workshops finden Sie weiter unten auf der Seite !

10:30 | Kaffeepause

11:00 | Kulturförderung Niedersachsen: Neue Tools und Erkenntnisse | Vortrag von Daniela Koß (Stiftung Niedersachsen), Mona Rieken (Dramaturgin und Transformationsmanagerin), Jasmine Klewinghaus (Musikerin und Transformationsmanagerin)
Die Beteiligten aus dem Programm NOW! stellen die in einem gemeinsamen Prozess von kulturfördernden Institutionen, Verbänden und Künstler*innen aus ganz Niedersachsen entwickelten Tools vor. Zudem präsentieren sie eine Erklärung und eine Checkliste zu ökologischer Nachhaltigkeit in der Kulturförderung.

11:30 | Arbeitsgruppen
  • Arbeitsgruppe I: Checkliste Nachhaltige Kultur für Antragsteller*innen: ein sinnvoller erster Schritt?! Für Förderempfängerinnen und Förderempfänger: Jasmine Klewinghaus (Musikerin und Transformationsmanagerin) diskutiert mit Kulturschaffenden die mit der Checkliste verbundenen Herausforderungen in der Antragstellung sowie positive und negative Auswirkungen auf die Förderung.
  • Arbeitsgruppe II: Checkliste Nachhaltige Kultur in der Verwaltung: Implementierung NOW! Für kulturfördernde Institutionen: Mona Rieken (Dramaturgin und Transformationsmanagerin) erläutert die Nutzung der Checkliste in der Verwaltung, Hürden der Überprüfbarkeit sowie die Konformität mit Richtlinien.

13:00 | Mittagessen

14:00 | Nachhaltigkeit in der Kulturförderung – Erfahrungen aus Hamburg und NRW | Kurzvorträge von Caroline Markiewicz, Alexander Stockinger (Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg) und Christiane von Osenbrüggen (NRW KULTURsekretariat)
Best Practice – Hamburg: Unter der Federführung des Museums für Kunst & Gewerbe widmen sich elf Hamburger Museen, Ausstellungshäuser und Gedenkstätten gemeinsam dem Thema Nachhaltigkeit und Betriebsökologie. Im Jahr 2022 wurden in Zusammenarbeit mit Expertinnen CO2-Bilanzen erstellt und 17 Personen zu Transformationsmanagern weitergebildet. Damit wurde der Grundstein für den Kurs gelegt, auf dem sich das Netzwerk heute befindet: die langfristige ökologische Transformation der Häuser. Caroline Markiewicz und Alexander Stockinger stellen Erkenntnisse aus dem Prozess vor und skizzieren, was sich seit Projektbeginn in Hamburg bewegt hat.
Best Practice – Nordrhein-Westfalen: Mit den Programmen „Greenstage“ und „Nachhaltigkeit in der kommunalen Kulturarbeit“ setzt das NRW KULTURsekretariat wichtige Impulse in der Verknüpfung von Klimaschutz und Kulturförderung. Christiane von Osenbrüggen stellt die Programme vor, schildert bisherige Erfahrungen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Strategien.

15:00 | Rahmenbedingungen für Klimaschutz  – Welche Veränderungen braucht es in Kunst und Verwaltung | Podiumsdiskussion mit: Jacob Sylvester Bilabel (Green Culture Anlaufstelle), Dr. Sebastian Brünger (Kulturstiftung des Bundes), Katrin Reich (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur), Franziska Mohaupt (Bundesverband Soziokultur). Moderation: Margrit Lichtschlag (Kulturberaterin und Transformationsmanagerin)
Die Teilnehmenden des Podiums diskutieren den Status quo beim Klimaschutz in der Kulturarbeit, einen Ausblick auf die Zukunft und Nachhaltigkeitsziele in der Förderung.

16:00 | „Butter bei die Fische“: Ausblick Nachhaltigkeit | Mit: Eva Bender (Dezernentin für Bildung und Kultur der Landeshauptstadt Hannover), Steffen Klewar (Fonds Darstellende Künste), Iris Kleinschmidt (Staatstheater Braunschweig), Amrei Fistler (Niedersächsische Sparkassenstiftung), Dr. Thomas Overdick (Museumsverband Niedersachsen und Bremen), Nina de la Chevallerie (boat people projekt), Christiane Cordes (Stadt Oldenburg), Valeria Geritzen (Transformationsmanagerin), Fabian Wessel (Theater zwischen den Dörfern), Sina Mareike Hensel (Musikland Niedersachsen), Mona Rieken (freie Transformationsmanagerin), Jessy James LaFleur (Bühnenpoetin)
Die abschließenden kurzen Statements aus Kunst, Kultur, Verwaltung und Politik geben einen Ausblick in die Zukunft und sind zugleich ein Versprechen für einen weiteren gemeinsamen Weg zu ökologischer Nachhaltigkeit in der Kultur. Die Bühnenpoetin Jessy James LaFleur performt ein künstlerisches Schlusswort zur Tagung.

16:30 | Abschied

Workshops

An beiden Veranstaltungstagen fanden zeitgleich jeweils vier Workshops statt. Hier bekommen Sie einen Überblick über die Themen, Formate und Mitwirkenden der acht Workshop-Angebote:

Workshops am 10. Juni

Mit: Annette Sievers (Kunstschule Lingen), Petra Wendholz (Kunstschule Zinnober)

Die Kunstschule Lingen und die Kunstschule Zinnober in Papenburg erprobten in einem intensiven Forschungsprozess mit über 1000 Teilnehmenden kreative Ideen für ein nachhaltiges Handeln mittels künstlerischer Methoden. Dazu gehörten interne Weiterbildungen sowie eine generationsübergreifende und sensibilisierende Vermittlungsarbeit in Kursen, Workshops und Veranstaltungen. So erhielt das Themenspektrum Nachhaltigkeit bewusstseinsbildenden Raum in Form verschiedener Diskursformate und künstlerischer Erfahrungen. Im Workshop werden die Ergebnisse, Hürden und Erkenntnisse vorgestellt und im aktiven Austausch diskutiert.
Mit: Auli Eberle (Musikfestspiele Sanssouci und Nikolaisaal Potsdam gGmbH), Franziska Mohaupt (Bundesverband Soziokultur)

Das SIN-Programm hilft Kulturinstitutionen beim „Start in die Nachhaltigkeit“ mit Beratungsangeboten. Entwickelt wurde es gemeinsam von der Bundesakademie für Kulturelle Bildung und dem Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit. Wie gelingt die Beratung für einen guten Start in die Nachhaltigkeit? Aufbauend auf den typischen Prozessphasen vermitteln die SIN-Beraterinnen Auli Eberle und Franziska Mohaupt Anregungen zu Methoden, gehen auf typische Widerstände ein und erörtern, was eine Prozessbegleitung in Bezug auf Nachhaltigkeit ausmacht. Sie bringen zudem Fachwissen aus der Organisationsberatung und dem strategischen Nachhaltigkeitsmanagement ein. Der Workshop richtet sich an Kultureinrichtungen, die sich nachhaltiger aufstellen wollen oder bereits damit begonnen haben, sowie an Nachhaltigkeitsbeauftragte und -berater:innen.
Mit: Till Behnke (Arqum) und Cornelia Walter (Düsseldorfer Schauspielhaus)

Transporte, Reisen und die Anreise von Besucherinnen machen einen großen Teil der CO2-Emissionen von Kunst- und Kultureinrichtungen aus. Wie können die Emissionen von Mobilität erfasst werden und welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es, um nachhaltige Mobilität zu fördern? Die Agentur Arqum stellt mögliche Ansätze vor. Das Düsseldorfer Schauspielhaus teilt Erkenntnisse aus der Praxis in ihrem Zero-Projekt.
Mit: Katharina Pfänder, Kathrina Hülsmann (Quartett PLUS 1), Juliane Lenssen (Das Letzte Kleinod), Andrea Fester, Joachim von Burchard (Theater Matz)

Drei Theater- und Musikensembles stellen in diesem Workshop ihre künstlerischen Projekte aus dem Förderprogramm NOW! vor und diskutieren die Fragen: Wie beeinflusst Nachhaltigkeit künstlerische Entscheidungen? Wie frei muss und darf die Kunst dabei sein? Was sollte das Ensemble in Bezug auf betriebsökonomische Fragen umstellen?

Zu den Projekten:

Das Ensemble Quartett PLUS 1 übersetzte in „KOMPOSTITION – Paradise NOW” Kreisläufe aus der Natur in ein musikalisch-performatives Ritual. Im Permakulturgarten erlebten Familien und Schulklassen einen Remix der „Vier Jahreszeiten“, säten und ernteten Gemüse und steckten ihre Hände bis zum Ellenbogen in die Erde.

Theater MATZ thematisierte in seinem Stück „AUS ALLEN WOLKEN – Unterwegs mit einem Wassertropfen“ für Kinder ab 6 Jahren den Umgang mit der überlebenswichtigen Ressource Wasser und setzte sich zudem selbstkritisch mit dem eigenen künstlerischen Produzieren auseinander.

Das Theater Das Letzte Kleinod erzählt mit dem Kindertheaterstück „Sherlock Shirley und das verschwundene Wasser“ eine Umwelt-Detektiv-Geschichte für die Jüngsten (von 3 bis 10 Jahren). In der Homebase Geestenseth wurden bereits unzählige Maßnahmen für mehr Klimaneutralität umgesetzt.

Workshops 11. Juni

Mit: Till Behnke (Arqum), Stefanie Dowidat (Museum für Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe)

Die erste Klimabilanz ist oft eine Herausforderung. Welche Informationen sind wichtig? Wo finden wir Daten und welche Erkenntnisse können wir daraus gewinnen? Die Agentur Arqum berät im Fonds Zero die Kultureinrichtungen sowohl bei der Erstellung von Klimabilanzen für die eigenen Veranstaltungshäuser (CCF), als auch bei der Erstellung von Projektbilanzen bzw. Product Carbon Footprints (PCF). Der Workshop ist eine praxisorientierte Einführung in die Erstellung der ersten Klimabilanz und ein Austausch mit dem Museum für Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Herne über Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem spannenden Prozess.
Mit: Marie-Pascale Gafinen (Klimafakten), Kolja Schwab (Kulturzentrum Pavillon)

Tut Gutes und sprecht darüber! Die Kommunikation des eigenen Handelns in Nachhaltigkeit und Klimaschutz kann Kunst und Kultur zu wichtigen Vorbildern in der Gesellschaft werden lassen. Und gerade gute Vorbilder sind wichtige Katalysatoren für gesellschaftlichen Wandel. Auf welche Aspekte müssen Akteurinnen und Akteure in Kunst und Kultur dabei achten? Welche Hebelwirkung können sie entfalten? Marie-Pascale Gafinen von Klimafakten erläutert, worauf es in der Klimakommunikation ankommt, und Kolja Schwab schildert die Erfahrungen des Kulturzentrums Pavillon in Hannover bei der Konzertreihe „Act Now!“.
Mit: Nina de la Chevallerie (boat people project), Malte Andritter, Nico Franke, Hans Peters (Prinzip Rauschen), Nina Reimann, Fabian Wessel, Noa Wessel (Theater zwischen den Dörfern)

Drei freie Theater stellen die Vermittlungsformate ihrer Projekte aus dem Förderprogramm NOW! vor und diskutieren die Wirksamkeit von Theater.

Zu den Projekten:

boat people projekt initiierte Projekttage in Göttinger Schulen zum Thema Wasserknappheit. Online dazugeschaltet inspirierte der südafrikanische Künstler und Aktivist Skhumbuzo Dlamini die Schüler:innen zu mehr Achtsamkeit und aktivem Handeln.

Prinzip Rauschen entwickelte am Figurentheater Osnabrück ein Theaterstück für junges Publikum über den Umgang mit der Welt. Mit Requisiten aus Alltagsgegenständen wird ein Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen geschaffen. Daran anknüpfend tauschen sich Grundschulklassen mit Politikerinnen und Politikern über ihre Visionen einer nachhaltigen Zukunft aus.

In dem Kooperationsprojekt UNFOLLOW NOW entwickelten das Theater zwischen den Dörfern und das Theater an der Glocksee einen „Klima-Pilgerweg“ von der Mündung der Ihme am Hannoverschen Weddigenufer bis zu ihrer Quelle im Deister bei Steinkrug. Mit auf den Weg gab es eine Audio-Fassung der Graphic-Novel „Unfollow“ von Lukas Jüliger – ergänzt durch Bildmaterial aus dem Buch.
Mit: Vanessa Reinwand-Weiss, Julia Zalewski und weiteren Mitgliedern der Nachhaltigkeits-AG der Bundesakademie für Kulturelle Bildung

Seit November 2022 führt die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel (ba) als eine der ersten Kultur- und Bildungseinrichtungen in Niedersachsen eine Gemeinwohlökonomiebilanzierung durch. In diesem Workshop berichten Mitglieder der internen Nachhaltigkeits-AG von diesem Prozess und machen deutlich, warum die GWÖ sich dazu eignet, Kultureinrichtungen ökologisch, aber auch ökonomisch und sozial nachhaltiger zu gestalten. Die zentralen Werte der GWÖ wie Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitbestimmung sowie das Konzept der Berührungsgruppen werden erläutert, Einblicke in den individuellen Prozess der Bundesakademie gegeben und dargelegt, warum die GWÖ mehr als ein betriebsökologisches Mess- und Steuerungsinstrument darstellt.

Barrierefreiheit

Alle Räume im Kulturzentrum Pavillon sind schwellenlos und ebenerdig erreichbar. Zudem gibt es ein Leitsystem, welches Menschen mit Sehbehinderung die Orientierung im Gebäude erleichtern soll. Weitere Informationen zur Barrierefreiheit vor Ort finden Sie auf der Webseite des Pavillons. Wenn Sie Unterstützung benötigen, setzen Sie bitte im Anmeldeformular zur Veranstaltung einen Haken im Absatz zur Barrierefreiheit.

Mitwirkende

ist Theaterschaffender, Gamedesigner und Kulturvermittler in Schleswig-Holstein und Teil des Künstlerkollektivs Prinzip Rauschen. Seit 2021 engagiert er sich im Vorstand des Landesverbands Freier Darstellender Künste Schleswig-Holstein.
leitet seit 2023 den Aufbau der zentralen Green Culture Anlaufstelle des Bundes in Deutschland. Mitentwickelt hat er die bundeseinheitlichen kulturspezifischen Klimabilanzierungsstandards KBK und KBK+. Das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien startete er 2020.
arbeitet im Bereich Programmentwicklung bei der Kulturstiftung des Bundes. Zuvor leitete er dort das Programm Zero Klimaneutrale Kunst und Kulturprojekte im Zeitraum der ersten Förderrunde.
ist Produzentin für professionelle und internationale Theaterproduktionen und Teil der Geschäfsführung des freien Theaters boat people projekt aus Göttingen. Als Theatervermittlerin arbeitet sie für Projekte mit Jugendlichen im schulischen und außerschulischen Kontext sowie als Dozentin für Transkulturelle Theaterpädagogik u.a. an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.
ist freischaffender Schauspieler, Tänzer und traditioneller Sänger. Er engagiert sich als künstlerischer Direktor, Jugendleiter und Vorstandsmitglied beim Verband der Kultur- und Kreativwirtschaft der Provinz KwaZulu Natal in Südafrika. Skhumbuzo Dlamini lebt in Pietermaritzburg, Südafrika, und arbeitet (online) mit Gruppen wie boat people projekt zum Thema Wasserressourcen.
ist Juristin und Theaterwissenschaftlerin. Sie war leitende Mitarbeiterin der Kulturstiftung des Bundes und Geschäftsführerin des Festivals Theaterformen. Lavinia Francke ist seit 2015 Generalsekretärin der Stiftung Niedersachsen und verantwortet deren Förderaktivitäten.
ist freischaffender Theatermacher, Maker und Theaterpädagoge und Teil des Kollektivs Prinzip Rauschen. Nico verwurzelt sich mit einem Schwerpunkt auf Improvisation, Partizipation und technischen Erfindungen seit Anfang 2022 wieder stärker in der Freien Kunstszene Hildesheims.
arbeitet als Illustratorin für Nachhaltigkeitskommunikation und teilt in ihren Workshops über 10 Jahre Praxiserfahrung und Wissen aus ihren beiden Studien in Kommunikationsdesign und Umwelt- und Bio-Ressourcenmanagement. Seit 2023 ist sie Teil des Trainer*innen-Netzwerk ‚Klima kommunizieren‘.
leitet bei der Kulturstiftung des Bundes das Programm Zero – Klimaneutrale Kunst und Kulturprojekte.
ist freischaffende Musikerin, Performerin und Musiktheaterpädagogin. Sie spielt Viola u.a. im transdisziplinären Ensemble Quartett PLUS 1 und doziert für den Bereich Musik- und Theaterpädagogik an der HAWK Hildesheim sowie für die Weiterbildung Darstellendes Spiel (TPZ Hildesheim).
ist Transformationsmanagerin (IHK), Moderatorin und Kulturschaffende. Gemeinsam mit Partnern wie u. a. Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit, Stiftung Niedersachen oder Musikland Niedersachsen, setzt sie sich in ihrer täglichen Arbeit für das Gelingen einer ökologischen Transformation der Kultur und Kreativwirtschaft ein.
zählt zu den herausragenden Komponisten, Pianisten und Produzenten für instrumentale Musik & Electronica. Seit 2012 hat er fünf Alben sowie mehrere Reworks veröffentlicht und Musik zu zahlreichen Filmen beigesteuert. Sein Projekt „The Forest“ ist eine breit angelegte Initiative zur Wiederaufforstung im Thüringer Wald.
ist Referentin für Theater, Tanz und Soziokultur bei der Stiftung Niedersachsen. Sie berät Künstler:innen, konzipiert und betreut das Nachhaltigkeitsprogramm NOW!, das Festival Freier Theater Best OFF und das Förderprogramm zur Stärkung des Ländlichen Raums Vital Village. Sie hat federführend das Handbuch Soziokultur und das HOWTO Soziokultur im Change entwickelt.
performt ihre aufrüttelnde Poesie seit 20 Jahren weltweit in drei verschiedenen Sprachen. Die gebürtige Ostbelgierin ist Gründerin der „Spoken Word Akademie”, die Jugendliche europaweit zu engagierten Nachwuchspoet*innen ausbildet und sich in Deutschland besonders auf Ostsachsen fokussiert.
studierte Figurentheater und ist Co-Leiterin von Das Letzte Kleinod (DLK). Sie ist Autorin und Regisseurin von Kindertheaterstücken und inszeniert Vorstellungen mit Jugendlichen. In der Theaterarbeit mit Jugendlichen legt sie den Schwerpunkt auf internationale Kooperationen und interkulturellen Austausch.
ist Theatermacher, Kulturvermittler, Sounddesigner und Teil des Künstlerkollektivs Prinzip Rauschen. In seiner Arbeit befasst er sich stetig mit der Frage des Sounds in theatralen, installativen und medialen Arbeiten und entwickelt dafür Hörspiele und Soundscapes. Hans Peters lebt in Essen.
ist als Geigerin stilübergreifend aktiv in den Bereichen Musiktheater und Performance, Konzert und Studio. Mit dem Kollektiv Quartett PLUS 1 realisiert sie in der Reibung mit Medien, Räumen und Themen transdisziplinäre Formate. An der Universität Hildesheim und der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover unterrichtet sie künstlerische Forschung und Musikvermittlung.
ist Referatsleiterin für „Kulturelle Bildung, Transformation und Green Culture“ im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
studierte Kulturwissenschaften und arbeitet seit 2019 in der Freien Theaterszene. Sie war bereits als künstlerische Assistenz sowie Performerin tätig und berät professionell freie Kollektive bei der Nutzung von Social Media. Bei „Unfollow Now“ ist sie im künstlerischen Team u. a. für Social Media zuständig.
leitet seit 2012 die Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel und lehrt/forscht als Professorin für Kulturelle Bildung am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim.
ist Dramaturgin und IHK-zertifizierte Transformationsmanagerin für nachhaltige Kultur und Medien. Sie arbeitet u. a. für das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit, das Kultursekretariat NRW, das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin und ist Mitglied bei Performing for Future.
studierte Figurentheater an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (HMDK) und Objekttheater an der HK Amsterdam. Er schrieb zahlreiche Theaterstücke und Drehbücher und arbeitete als Regisseur. Als künstlerischer Leiter des Theaters Das Letzte Kleinod konzipierte er das Eisenbahntheater Ozeanblauer Zug.
ist Diplom-Restauratorin (FH) und Fachreferentin für Kulturtourismus und -marketing und seit zwanzig Jahren im Arbeitsfeld von Kunstschulen aktiv. Seit 2015 leitet sie die Kunstschule Lingen im Kunstverein Lingen e.V. Neben ihrer Mitarbeit im Vorstand des Landesverbands der Kunstschulen Niedersachsen ist sie seit 2022 auch im schulischen Bereich tätig.
ist Regisseur und Schauspieler an Stadt- und Staatstheatern sowie bei Theater M21 und Theater Matz. Von 2005 bis 2014 war er Hausregisseur und Leitung JS am Deutschen Theater in Göttingen. Mit seinen Arbeiten erhielt er Einladungen zu Festivals wie Impulse, Hart am Wind, Aua Wir Leben und Off Europa 2024. Er ist zudem als Gründungsmitglied und Vorstand vom Theaterhaus Hildesheim tätig.
studierte Kunstwissenschaft in Osnabrück. Sie arbeitet seit 35 Jahren in der Kunstschule Zinnober der Stadt Papenburg als Vermittlerin in Kursen, Workshops und Projekten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Zudem ist sie als Leiterin und Impulsgeberin für innovative Formate und Kooperationen in der Kommune tätig und leitet den Fachausschuss „Kunst & Literatur“ der Emsländischen Landschaft e. V.
ist Bühnenbildner und Produktionsleiter. Er arbeitete als Tischler und erwarb einen Abschluss als Diplom-Ingenieur in Innenarchitektur. Seit 2003 ist Wessel als Bühnenbildner und Figurenbauer in der Freien Theaterszene Hannover/Hildesheim aktiv, seit 1997 Mitglied der TheaterKolchose Hildesheim, seit 2004 Teil des Theater zwischen den Dörfern.
ist Regisseurin, Schauspielerin und Musikerin. Sie erwarb ein Diplom im Fach Szenische Künste und absolvierte Stationen im Berliner Ensemble, im Theater Nordhausen und im Schloßtheater Celle. Seit 1994 hat Wessel die künstlerische Leitung der TheaterKolchose Hildesheim, seit 2004 leitet sie das Theater zwischen den Dörfern. Zudem ist sie seit 2021 im Vorstand des Landesverbands Freie Darstellende Künste in Niedersachsen.
ist seit dem 1. Januar 2023 Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes. Zuvor war sie u.a. als Referentin der Abteilungsleitung Kultur beim Goethe-Institut in München und als Leiterin des neuen Goethe-Instituts in Riad, Saudi-Arabien, tätig.
ist Kunst- und Medienwissenschaftlerin, Transformationsmanagerin Nachhaltige Kultur und studiert Kulturvermittlung, Kulturpolitik und Transformation im Kontext der Künste in Hildesheim. 2021/22 war sie für die dive in-Qualifizierung an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung tätig. Seit 2023 betreut sie dort die SIN-Beratung.