Die Gremien der Stiftung Niedersachsen haben in ihren letzten Sitzungen 2024 Fördermittel in Höhe von 1 Million Euro für insgesamt 46 Kulturprojekte bewilligt. Die einzelnen Fördersummen liegen dabei zwischen 6.000 Euro und 85.000 Euro. Gefördert werden unter anderem die Stärkung und Vernetzung der niedersächsischen Figurentheaterszene. „Die Puppenspielkunst ist eine besondere Kunstform, die niedrigschwellig Zugänge zu herausfordernden Themen für Jung und Alt schaffen kann. Wir unterstützen die niedersächsische Szene in ihrem Bestreben, sich regional und international weiter zu vernetzen sehr gerne", so Dr. Gunter Dunkel, Präsident der Stiftung Niedersachsen.
28.000 Euro erhält der Verein Theater der Nacht für ein internationales Figurentheatertreffen vom 15. bis 24. August 2025 in Northeim. Die Organisator*innen von „Wir haben's in der Hand” wollen mit einem Symposium, diversen Aufführungen und Workshops ausloten, wie Puppentheater zur Stärkung der Demokratie beitragen kann. Dazu wollen sie sich interdisziplinär mit Wissenschaftler*innen aus Kommunikation, Psychologie, Soziologie und Politikwissenschaft vernetzen. Die entwickelten Formate werden dann mit und vor dem Publikum in unterschiedlichsten Open Air-Veranstaltungen erprobt. Bereits am 21. März 2025, dem Internationalen Tag des Puppenspiels, richten die Wolfsburger Figurentheater Compagnie, das THEATRIO in Hannover, das Theater der Nacht in Northeim, das Theater Fadenschein in Braunschweig und das Figurentheater Osnabrück erstmals ein gemeinsames dezentrales Festival aus, um die Vielfalt der Szene und ihre Spielstätten vorzustellen. Die Stiftung unterstützt das Festival mit 10.000 Euro.
Weitere ausgewählte Förderungen:
Der Landesverband der Freien Klassik-Szene Niedersachsen e. V. lädt im Sommer 2025 wieder zum 24-stündigen Klassikereignis „hell:wach – Ein Konzert für Niedersachsen” ein. In Kooperation mit der Musikland Niedersachsen gGmbH, der LAG Jazz und dem QENEM network werden an fünf Orten im sogenannten Kulturdreieck in Hannover und im 20-minütigen Rhythmus klassische Musik, Jazz und Elektronik präsentiert. Die Stiftung unterstützt dieses vielfältige Wandelkonzert der freien Szene mit 18.000 Euro.
Mit 25.000 Euro fördert die Stiftung das etablierte und hochgelobte niedersächsische Kammerorchester musica assoluta und ihr zweites klimafreundliches Musikfestival unter dem Titel „Menschlichkeit – Das grüne Festival”. Das Ensemble hat sich der künstlerischen Bearbeitung gesellschaftspolitischer und ökologischer Themen verschrieben. Im NDR Konzerthaus, im Pavillon Hannover, dem Theater am Aegi und im Berggarten werden vom 12. bis 14. September 2025 Konzerte, Installationen und Live Acts mit Diskussionsrunden, Workshops und interaktiven Formaten verbunden. Gemeinsam mit dem Publikum soll so eine Plattform für den Austausch zu nachhaltiger Entwicklung gestaltet werden.
Die Frl. Wunder AG ist eines der renommiertesten freien Performancekollektive aus Niedersachsen. 2025 produzieren sie gemeinsam mit dem inklusiven Berliner Theater Thikwa ein experimentelles Krimi-Dinner in Leichter Sprache. In „Tod in der Tupperbox” wird das Publikum partizipativ in einen Kriminalfall verwickelt, dessen Ermittlung gemeinsam mit den Performer*innen einen kritischen Blick auf Ernährung in unserer Gesellschaft wirft. Die Stiftung fördert die Produktion mit 15.000 Euro.
Von Mai bis November 2025 stellt die Kunsthalle Emden Wolken und Horizonte in den Mittelpunkt einer Ausstellung. Ausgehend vom eigenen Sammlungsbestand und mit einem Fokus auf Werke der modernen und zeitgenössischen Kunst widmet sich die Ausstellung diesem zentralen Motiv der Kunstgeschichte. Dabei werden reine Naturanschauungen ebenso präsentiert wie die kritische Auseinandersetzung mit dem menschengemachten Klimawandel. „Dem Himmel so nah. Wolken und Horizonte in der Kunst” wird von der Stiftung Niedersachsen mit 50.000 Euro gefördert.
Im Forum Wissen der Georg-August-Universität Göttingen fördert die Stiftung mit 50.000 Euro die Sonderausstellung „Nachgefragt”. Die Ausstellung stellt Ende 2025 das Thema Provenienzforschung breitenwirksam vor und sensibilisiert für dessen Relevanz. Aufbauend auf Forschungsergebnissen zu unrechtmäßig entzogenen Kulturgütern in stadtgeschichtlichen Museen in Südniedersachsen, werden Schicksale sichtbar gemacht und ethische Fragestellungen rund um den Umgang mit diesen Objekten diskutiert.
Seit 1987 engagiert sich die Stiftung Niedersachsen für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung im ganzen Land. Als Landeskulturstiftung stärkt sie durch die Förderung gemeinnütziger Projekte die Vielfalt der Kultur in Niedersachsen und trägt zur Profilierung des Kulturstandortes bei. Pro Jahr fördert die Stiftung rund 200 Projekte und ist selbst operativ tätig.